Donnerstag, Juli 27, 2006

Knorrli und der Computer

Es gäbe über den ehrenwerten Herrn Knorrli ja so einiges amüsantes zu berichten. Aber es gibt auch noch Geschichten, die ganz besonders herausstechen, weil sie eine ganz spezielle Ironie und Dramatik in sich haben. Hier ein Beispiel, um zu verdeutlichen, wie viel bzw. wie wenig Knorrli über einen PC weiss. Man kann dies sogar ganz genau «beziffern» - überhaupt nichts!

Knorrli und meine (durch Knorrli’s Anwesenheit) geplagte Wenigkeit arbeiten am Computer, d.h. ich arbeite am PC. Knorrli steht bloss daneben, schaut ahnungslos auf den Bildschirm und quakt zwischendurch, wie er sich die Sache dann vorstellt und ob man denn dies oder jenes „nicht besser so, nein doch so – oder wart’ mal vielleicht wäre es ja so noch etwas einfacher“ machen soll. Über 4 Jahre habe ich versucht, ihm schonend beizubringen, wie ich mit Microsoft Word effizient arbeiten kann – er hat’s bis zum heutigen Tag nicht begriffen.
Wie gesagt, ich sitze am PC, arbeite mit Word. Wir haben gerade einen langen Text für eine Kostenschätzung geschrieben. Jetzt wäre endlich der von Knorrli lang ersehnte Moment gekommen, um die Bilder in das Dokument einzufügen (er selber hätte das ja schon ganz am Anfang gemacht. 100-mal hab ich ihm schon gesagt, dass man das erst am Schluss machen soll, er hat's immer noch nicht kapiert).
Zurück zum wesentlichen:
Nachdem er die Reihenfolge definiert hat, beginne ich ein Pic nach dem andern zu platzieren. Leider ist Word darüber nicht sehr erfreut und beginnt die Bilder wild herum zu schieben und nach Belieben zu sortieren. Dummerweise bleibt das Spektakel auch Knorrli nicht verborgen. Irritiert starrt er auf den Bildschirm, dann fängt er an zu lamentieren: „Was macht denn dieser Computer jetzt?“ – „Er spinnt. Das ist typisch Word. Es ist bekannt, dass es in diesem Programm von Fehlern nur so wimmelt.“ – „Ach so. Aber warum macht denn der PC jetzt solchen Unsinn? Was macht er mit den Bildern? Der darf das ja gar nicht!“

Richtig, Herr Knorrli, das darf der Computer nicht. Es ist ihm nur nicht bewusst! Sagen Sie es ihm – laut und deutlich – damit er es in Zukunft weiss!

Übrigens, in unserem Büro wird jetzt eine so genannte „Knorrli-Sperrzone“ errichtet. Das ist ein Kreis mit einem Radius von 2.00 m rund um den PC!

Montag, Juli 17, 2006

Knorrli und der Taschenrechner

Dass Knorrli ein sehr sparsamer Mensch ist, dürfte aus früheren Geschichten hervor gegangen sein. Doch manchmal geht er mit seiner Sparsamkeit doch etwas gar weit, z.B. wenn es um den Taschenrechner geht.
Dieser Apparat ist nämlich schon uralt. Die Hälfte aller nötigen und wichtigen Rechenoperationen kennt dieser Gerät gar nicht. Ist aber auch nicht nötig, weil Knorrli komplizierte Berechnungen sowieso immer von seinem Stift mit dem neusten Taschenrechner (mit Internet-Anschluss und GPS und weiss der Teufel was alles) machen lässt. Auf seinem antiken Museumsstück werden nur ganz einfache Gleichungen ausgerechnet. Ein Paradebeispiel ist die folgende, tückische Aufgabe:

5 - 1 = ?

Jawoll, es ist wahr! Kommt es vor, dass wir eine solche Rechnung vor uns haben, holt Knorrli seinen mittelalterlichen Taschenrechner und gibt diese Formel ein. Dass man die Gleichung im Kopf ausgerechnet hat, bevor er überhaupt aufgestanden ist, um den Apparat zu holen, hat keinerlei Einfluss!
"Also, was haben wir jetzt da?! 5 minus 1. Das gibt..." Der Rechner beginnt zu rattern, es knallt und knurrt im Gerät, Rauch steigt empor - und dann, plötzlich erscheint das Resultat auf dem Display: 3 (in Worten: drei)!
Knorrli schaut vorerst noch verdattert auf seinen denkmalgeschützten Taschenrechner, dann verfinstert sich langsam seine Miene. "Verdammt! Was für einen Scheiss rechnet dieser blöde Rechner denn jetzt wieder! Das gibt sicher nicht drei!" Er löscht die Gleichung und gibt sie noch einmal ein. Diesmal ergibt sie 4. Knorrli macht wieder einen zufriedenen Eindruck. Sein treuer Rechner kann die Rechnung 5 - 1 = 4 schon im 2. Anlauf richtig ausrechnen.

Was hätte das eigentlich für Noten in Mathematik gegeben mit einem solchen Helfer? Moment, das kann ich ja mit dem Taschenrechner ausrechnen. Das hätte - Augenblick bitte - ah... eine 6-7 hätte ich dann im Zeugnis gehabt.