Sonntag, November 30, 2008

Kreativ bis zum bitter'n Ende

Gepriesen seien sie, die kreativen Köpfe. Mit eigenartigen und neuartigen Ideen tragen sie viel zu unserer Unterhaltung bei und lassen uns die Alltagssorgen vergessen. Dass Meerschweinchen, Hamster, die Kanarienvogelzucht und die 75 Giftschlangen noch nicht verpflegt wurden, rückt augenblicklich weit in den Hintergrund, wenn ich ergriffen vor einem Kunstwerk Picassos stehe oder Phil Collins' Musik mich berieselt. Und weil sie unser Leben immer und immer wieder verschönern, vergöttern wir kreative Geister bisweilen. Das wiederum ist für den einen oder andern dieser Gattung schwer zu ertragen, weil letztendlich auch sie nur Menschen sind. Sie flüchten sich in ihre Welt. Den einen genügt dazu ihre Kunst. Anderen reicht das nicht, weshalb sie die eine oder andere bewusstseinverändernde Substanz zu sich nehmen. Sollte das immer noch nicht ausreichen, gibt's eigentlich nur noch einen Lösungsansatz - der Tod. Das ist ein starkes und hartes Wort. Dennoch gibt es viele Menschen, die diese Variante vorzeitig wählen. Mittlerweile haben sich einige Versionen etabliert. Eine Überdosis Heroin, eine hübsche Alkoholvergiftung oder das Ersticken am eigenen Erbrochenen nach übermässigem Alkohlkonsum funktionieren ziemlich gut und bringen Aufmerksamkeit. Den Krativgenies reicht dies jedoch nicht aus. Sie verstehen es blendend, ihr Ableben gehörig zu inszenieren. Da fällt beispielsweise ein gewisser Johnny Ace auf. Johnny Ace gehörte in den 50er-Jahren zu den bekanntesten schwarzen Bluesmusikern. Er war ein begnadeter Sänger und Pianist. Doch der Erfolg machte ihn glauben, er sei unantastbar. Bis auf die Ausnahme eines kleinen kalten Metallprojektils war er das auch. Nach einer umjubelten Show feierte er in der Garderobe mit Freunden. Dabei richtete er eine Pistole zum Scherz auf die Anwesenden und drückte ab. Als einer eher trotzig sagte, er solle die Pistole auch einmal auf sich selbst richten, folgte Johnny der Aufforderung ohne Zögern. Es knallte, Blut spritzte und Johnny lag am Boden. R.I.P.
Auch Terry Kath hielt den Revolver in seiner rechten Hand für ein witziges Spielzeug. Als seine Freunde Besorgnis äusserten, dass er mit einer Waffe herumspielte, lachte er. "Keine Angst. Sie ist gar nicht geladen, wollt ihr's sehen?". Die Pistole war eben doch geladen, was dem Leben von Terry ein vorzeitiges Ende bescherte. R.I.P.

Was will ich damit eigentlich sagen? Ehm, nichts... Ah ja doch. Solltet ihr mal in eine ähnliche Situation geraten, glaubt keinem Menschen, der sagt es könne nichts passieren. Waffen sind zum Töten gemacht und so sind sie auch zu behandeln. Dass eine Waffe ungeladen ist, darf nur glauben, wer sich selber mit eigenen Augen davon überzeugt hat.

Dienstag, November 04, 2008

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient

... das ist eine übliche Floskel, mit der wir uns über Völker amüsieren, die sich über ihre Regierung beschweren. Was das nun in unserem speziellen Fall heissen könnte, soll hier nicht erläutert werden. Dazu hat wohl jeder seine eigene Meinung. Gefragt ist gegenwärtig die offizielle Stimme des amerikanischen Volkes. Dieses hat in den letzten 8 Jahren tüchtig daneben gegriffen und erhält nun die Gelegenheit zum Beweis, dass es entweder nicht so blöd ist wie man oftmals meinen könnte oder dass es zumindest ein bisschen etwas dazu gelernt hat. Wenn die Regierung der Spiegel der Gesellschaft sein soll, welche Rückschlüsse auf seine Untertanen lässt der scheidende US-Präsident Bush zu?
Und nun die bange Frage: Wie hat das amerikanische Volk dies verdient? Vielleicht allein durch die Tatsache, dass es diesen beschränkten Mann zu seinem Präsidenten gewählt hat. Dazu muss man allerdings sagen, dass Mr. Bush vor 8 Jahren gar nicht gewählt wurde. Bei korrekter Auszählung der Stimmen hätte er die Wahl verloren, ein Gericht mit einer Mehrheit republikanischer Geschworener unterband die vollständige Auszählung. Vor 4 Jahren verlief die Wahl demokratisch korrekt. Dennoch war das Ergebnis republikanisch. Und das war nun schlicht und einfach nur noch dämlich.
Nun, gut. Auch andere ethnische Gruppen haben im Verlauf der Menschheitsgeschichte reichlich geistige Tieffliegerei bewiesen. Allerdings wurde diesem Volk als erstes die Möglichkeit genommen, die Regierung ins Pfefferland zu jagen oder zumindest mittels Wahl ihres Amtes zu entmächtigen. Das kann man von den USA nicht gerade behaupten. Aber selbst, wenn das Resultat nun keinen Fortschritt in der geistigen Substanz des amerikanischen Volkes aufzeigen sollte, es gibt schlimmere. Südlich der ältesten und besten Demokratie der Welt gibt es ein Land, in dem bereits zum dritten Mal ein korrupter Lügner, der die Demokratie mit Füssen tritt gewählt wurde. Und dies obwohl er zuvor zweimal eine sogenannte Vertrauensabstimmung verloren hatte!
Diese Dummheit ist in den USA glücklicherweise gesetzlich unterbunden.

Genug der Politik. Zum Schluss lassen wir einen scharfzüngigen Intellekt zu Wort kommen, der vom Politikerstand eine nicht allzu grosse Meinung hatte.
"Man stelle sich vor, man wäre ein Idiot. Und man stelle sich vor, man wäre Abgeordneter. Aber ich wiederhole mich." [Mark Twain]

Freitag, Oktober 03, 2008

Architekturkenntnisse

Eigentlich wollte ich nie über Architektur schreiben. Aber was mir diese Woche passiert ist, zwingt mich nun fast dazu. Wer sich aufmerksam durch meinen Blog gelesen hat, erinnert sich möglicherweise daran, dass ich derzeit studiere. Und zwar Architektur, um genau zu sein. Mittlerweile im 5. Semester darf ich behaupten, einiges über die Kunst des Bauens gelernt zu haben und über solide Kenntnisse zu verfügen. Ich kann einen Architekturstil erkennen, einer Epoche zu ordnen, kenne die gesellschaftlichen, soziologischen und politischen Hintergründe. Ich bin fähig Architektur zu interpretieren, wie man so schön sagt. Das sagt euch wahrscheinlich alles nichts. Ich finde es spannend.
Nun zur Sache. Im laufenden Semester besuche ich ein Modul, das sich "Architekturszene" nennt. Dort wird über aktuelle und vergangene Architektur diskutiert. Diese Woche schauten wir gemeinsam unzählige Architekturbilder an und hatten die Aufgabe, den Architekten des Baus zu nennen. Das ist relativ gut möglich, jeder Architekt hat einen persönlichen Stil, den man mit der Zeit kennt. Das lief alles ganz gut, bis auf einmal ein merkwürdiges Foto auf die Leinwand projiziert wurde. Es zeigte ein Stadtbild, im Vordergrund ein mächtiger Brunnen mit einer griechischen Säule in der Mitte. Im Himmel war ein seltsames Gebilde über die ganze Stadt gezeichnet worden. Ein gleichmässiges Gebilde ohne jegliche Abwechslung von der Norm. Spontan ordnete ich das Ganze dem Architekten Albert Speer zu.
Da beginnt eine politisch sehr heikle Zone, Speer war der Architekt von Adolf Hitler. Wie niemals zuvor fand politisches Gedankengut seine Form in der Architektur. Speers Architektur widerspiegelte nämlich Hitler Grössenwahnsinn in Reinkultur. Davon zeugt das Bild. Es zeigt die "Grosse Halle", die in der "Welthauptstadt Germania" (Berlin) hätte entstehen sollen. Sie hätte Kongressen und den aus zahlreichen filmischen Dokumenten bekannten Versammlungen und Ansprachen dienen sollen. Wer genau hinschaut, kann am unteren Rand leicht rechts er Mitte das Brandenburger Tor erkennen! Einfach so als Bezugsgrösse...


Über den Ausdruck und die Form der Nazi-Architektur schreibe ich nun nichts. Das ist dann noch einmal etwas ganz anderes.
Zurück zu meiner Äusserung. Nach dem ich begründete, weshalb ich diese Architektur dem Albert Speer zuordnete, schmunzelte der Dozent etwas. Und erklärte dann, dass es sich nicht um Hitlers Hausarchitekten sondern um einen jüdischen Architekten handle. Aber die Methode der Architektur ist die gleiche und lässt tatsächlich die Verbindung zu Speer knüpfen. Demzufolge erkannte ich die formale Architektursprache richtig. Es ist mir bloss nicht gelungen, diese politisch und geschichtlich korrekt ein zu ordnen...

Mittwoch, September 10, 2008

Das schwarze Loch

Nun ist es also soweit. Der Weltuntergang ist eingeleitet worden und wird demnächst eintreten. Über 20 Jahre haben die Forscher im CERN in Genf daran gearbeitet. Und sie haben reichlich Phantasie walten lassen. Denn man hätte unseren Heimatplaneten mit einer Portion Atombomben eindecken können, um ihn unbewohnbar zu machen. Oder ein kleinere Menge Giftgase freisetzen. Oder weiterhin CO2, Methan, Lachgas und wie diese netten Klimagase weiter heissen in die Atmosphäre pusten. Das wäre aber alles sehr langweilig gewesen. Und das hätte ja jeder Halbschlaue noch hingekriegt. Schliesslich kann George Tubelju Bush tausende Atombomben vom Oval Office aus abfeuern... Und Putins Hampelmann im Kreml in Moskau kann's auch. Nein, die Forscher in Genf haben extra für 6 Mrd. Franken eine Maschine konstruiert, die nur sie steuern können. Damit lassen sie Protonen mit 99,999991% der Lichtgeschwindigkeit aufeinanderrasen. Dabei entstehen winzige schwarze Löcher. Und nun sollen die sich - weil unterirdisch - mit der Materie der Erde vollfressen (mampfmampf) und dabei an Grösse zunehmen. Und irgendwann ist eines dieser kleinen schwarzen Löcher gross genung geworden um unsere Erde samt allen Menschen und weiteren Lebewesen einfach aufzufressen. Dabei werden Raum und Zeit arg verzerrt. Und die Erde hätte dann vielleicht noch die Grösse eines Golfballes, vielleicht auch die Form eines Rugbyballes. Vielleicht sieht sie dann auch aus wie ein iPod oder eine Bierflasche.
So, das ist das Worst-Caste-Szenario, ausgedacht vom Biochemiker Rössler im grossen Kanton im Norden. Dummerweise handelt es sich beim besagten Experiment aber um Teilchenphysik. Und davon hat Herr Rössler keine Ahnung. Denn Biochemie befasst sich mit dem chemischen Umwandlungsprozess von Rindsentrecôte und Pommes Frites zu Scheisse oder hormonellen Störungen bei der Südafrikanischen Zwergameise. Seine Behauptungen sind also nicht all zu ernst zu nehmen.
Dennoch könnte man einige Sachen ändern für den Fall, dass in Genf an einem neuen Weltraum-Staubsauger gewerkelt wird. Zum Beispiel könnte man nun sämtliche Kriegshandlungen einstellen, da allfällige Territoriagewinne eh nur kurzfristig wären bzw. sie relativieren sich auf dem Golfball spürbar. Auch der Kapitalismus dürfte noch eine kurze Auszeit nehmen, ja man könnte sogar alles umsonst anbieten. Wir wollen doch schliesslich zufrieden aufgesaugt werden. Laut Herrn Rössler bleiben noch rund 50 Monate, das wäre dann November 2012. Angeblich trifft das mit dem Ende des Maja-Kalenders zusammen und zufälligerweise noch mit einer düsteren Prognose eines gewissen Nostradamus. Aber wie gesagt, plant ruhig darüber hinaus.

Der ein oder andere mag mir nun vorwerfen, ich hätte für ein sehr ernstes Thema nur Hohn und Spott übrig. Das stimmt - anders kann man diesem Thema ja auch nicht begegnen um es ertragen zu können. Und falls die Welt nun wirklich untergehen sollte, würde mich das im nach hinein wohl nicht gross stören...
Ich hoffe einfach, dass das schwarze Loch am Tag kommt, damit ich es rechtzeitig sehe und fliehen kann...

Mittwoch, September 03, 2008

Ich bin reich!

Juhuu! Kein Witz - ich bin reich! Vorgestern erreichte mich die frohe Botschaft. Per E-Mail. Das ganze hat natürlich eine lange Vorgeschichte. Da soll ein gewisser Herr J.H. (Name bekannt) in Afrika gewesen sein. Der war angeblich ein Diamanthändler in Südafrika. Dummerweise nur musste er vor drei Jahren sein Leben bei einem Flugzeugabsturz lassen. (Schweigeminute für Herrn J.H. selig...) Und da hat er ein Vermögen von 14.3 Millionen US$ hinterlassen. Was hat das mit mir zu tun? Offensichtlich muss Herr J.H. trotz viel Geld eine recht unattraktive Partie gewesen sein, denn er war niemals verheiratet und hatte auch keine Kinder. Dafür mächtig Kumpanen mit Dreck am Stecken. Denn das gesamte Vermögen soll in einen Vertrauensfond für Kriegmaterial und Munition für einen Freiheitskrieg in Afrika fliessen. Es gibt nur einen, der das verhindern kann - MICH! Und wie? In dem ich mich bereit erkläre, das Geld zu "erben". Die Bank des J.H. will mich zum Erben erklären, damit nicht dessen Kumpanei die Millionen verpfeffern kann.
Natürlich ist das Ganze ein ausgewachsener Schwindel. Die Sprache ist so grottenschlecht, dass man gewisse Sätze erst nach mehrmaligem, konzentriertem Lesen kapiert. Nicht mal Migranten haben ein so schlechtes Deutsch. Der beste Satz ist ja wohl der "wenn [...] Sie wünschen das vertrauen auszunutzen[...]". Und dann hätte ich von diesen 14.3 Millionen auch nur 30% zugute, 70% behält der Banker für sich und seine Kumpanei. Vermutlich einfach die andere Partei im selben Krieg. Und nun wünscht er meine "personal E-mail Adresse, Ihre voll Namen, Adresse, Telefonnummer, fax-nummer und Ihre vertraulicher E-mail adresse".
Alles was ich gemacht habe, war mich köstlich zu amüsieren und die E-Mail augenblicklich zu löschen. Ich renne keinem Geld nach, das nicht existiert.

Ja, ich bin reich. Geistreich.

Sonntag, Juli 20, 2008

Zahltag

So, nun ist's definitiv vorbei mit dem Spass! Das ist ein himmeltrauriges Kapitel. Zahltag ist bekanntlich jener Tag, an dem die meisten Arbeitnehmer ihr Salär für die im ablaufenden Monat geleistete Arbeit in Empfang nehmen dürfen. Vielleicht drückt es durch - ich schiele etwas neidisch auf solche Leute. Nicht nur weil ich gegenwärtig Student bin und deshalb vergebens auf einen Zahltag warte. Dies ist wenigstens eine vorhersehbare und logische Situation. Ganz anders war das damals, als ich ein armer geplagter Stift im Büro von Knorrli war. Es war wohl schriftlich festgehalten, dass man Lohn kriegen würde - man wusste bloss nie wann das sein würde. Ein halbwegs intelligenter Mensch wird nun sagen, dass man das am besten über einen Dauerauftrag macht. Heute alles kein Problem, mit Internet und E-Banking sowieso. Richtig, sage ich auch - aber halt! Knorrli und Internet? Knorrli am Computer? Wir erinnern uns! (siehe Knorrli und der Computer) Diese Option entfällt!
Er konnte aber auch keinen schriftlichen Dauerauftrag machen. Und auch keine Überweisung. Viel lieber rannte er für jeden Monatslohn zur Post, um dort am Schalter mein Salär bar einzuzahlen (wir schreiben das Jahr 2001 oder später!). Auch als mein finanzieller Anspruch langsam anstieg, änderte Knorrli seine Lohnzahlungsmethode nicht. Notfalls brachte er auch vierstellige Geldbeträge in bar zur Post! Das hatte zur Folge, dass er den Lohn zahlte, wann es ihm gerade passte. "Gestern abend reichte es nicht mehr rechtzeitig zur Post" oder "Ich habe gerade nicht genügend Bargeld, um die Einzahlung zu machen" waren die Standardantworten bei allfälligen Fragen meinerseits, wann er meinen Lohn zu zahlen gedenke. Am besten war es jeweils im August. Weil meine Lehre am 5. August begann, hatte ich für die ersten 4 Augusttage jeweils nur den Lohn des alten Lehrjahres zugute. Das war für Knorrli jeweils eine richtig knifflige Rechnerei, vor allem wegen seines unberechenbaren Taschenrechners.

Mich würde es interessieren, wie Knorrli zum Beispiel ein Auto bezahlen würde. Was, wenn er gerade nicht ausreichend Bargeld auf sich trägt?

Freitag, Juni 27, 2008

Lesen bildet

Hihi - das ist wirklich gut. Lesen bildet. Keiner hat jemals gesagt, was man lesen müsste. Daraus folgt: was meine lieben Leserinnen und Leser hier in meinem Blog lesen, trägt zu deren (Weiter-)Bildung bei. Ich darf damit ruhigen Gewissens behaupten, dass ich einen Beitrag zur allgemeinen Bildung leiste. Demzufolge würden mir auch die entsprechenden staatlichen und kantonalen und kommunalen und infernalen Subventionenen zustehen!

Nun, dummerweise habe ich mich seit der feierlichen Eröffnung dieses Blogs nicht wirklich um ein ansprechendes Niveau bemüht. Das beweist allein schon die Tatsache, dass ich beim Komitee des Literatur-Nobelpreises zum dritten Mal in Folge abblitzte. Allerdings muss ich hier noch anfügen, dass diese Herren auch nicht die leiseste Ahnung von der Materie haben. Eben, wie gesagt - wir waren bei der bildenden Wirkung von Geschriebenem, das gelesen wird. Und genau da liegt das Problem. Keine Sau interessiert für diesen Blog! Ähm... das könnte eventuell noch daherrühren, dass Schweine nur in den seltensten Fällen lesen können. Dennoch würde es mich jetzt mal interessieren, wer sich im Dschungel des Internets auf meinen Blog verirrt.

Das ist die ultimative Aufforderung an alle, diesen Post zu kommentieren! Völlig egal wie. Hauptsache, jeder hinterlässt hier ein Lebenszeichen!

Sobald das geklärt ist, kann ich meinen Bildungsauftrag wie er in der Verfassung verankert ist, wahrnehmen.

Mittwoch, Juni 18, 2008

Danke Heidi

Vielen Dank an Frau Klum. Gemäss ihren Angaben hat sie sich das Tattoo stechen lassen. Damit wäre diese Frage geklärt. Das hat mich nun wirklich beschäftigt. Wir können also wieder zur Tagesordnung übergehen und warten gespannt auf die Sensationsmeldung um Bill Gates...

Dienstag, Juni 17, 2008

Heidis Tattoo

Nun kommt's aber knüppeldick. Es folgt der ultimative Beweis für die unsägliche Dummheit der Menschheit. Das alleine wäre noch halbwegs zu verkraften. Aber es gibt tatsächlich Dummköpfe, die mit ihrer geistigen Inexistenz die Masse bei weitem überragen. Meist werden sie dann Journalist und bombardieren uns täglich mit ihrem Schwachsinn. Beispiel gefällig?
Heute in der Zeitung gefunden:
Auf dem Unterarm von Topmodel Heidi Klum prangt gemäss einer Fotografie ein kleines niedliches Tattoo, das nach eingiebiger Betrachtung das Wort "Seal" preisgibt. Wer von Zeit zu Zeit die Klatschspalten liest, weiss, dass die Frau Klum mit Seal liiert (oder verheiratet) ist. Getrost darf das Tatto als Liebesbeweis gedeutet werden. Aber das genügt den Journalisten natürlich keineswegs. Nein! Sie glauben zu wissen, dass das Tattoo abwaschbar ist! Mein Gott! Da rücken alle anderen Probleme ganz weit in den Hintergrund. Dass die Erde dem Klimakollaps entgegenschlittert, Millionen Kinder wegen Hunger und Durst sterben, grausame Bürgerkriege toben, unschuldige Menschen sinnlos niedergemetzelt werden... Das alles interessiert uns nicht halb so viel, wie die Frage, ob das Tattoo der Madame Klum dauerhaft oder abwaschbar ist! Bleibt nur zu hoffen, dass diese Frage schnellstmöglich geklärt wird. Dann können sich alle wieder ihren Aufgaben zuwenden. Bis die Journalisten die nächste Sensation entdecken - zum Beispiel, dass Bill Gates nach "erledigtem Geschäft" auf der Toilette 4 Blätter von der Papierrolle abreisst.

Wiederum schliesse ich meinen Beitrag mit einem Zitat. Diesmal stammt es von Peter Neururer, einem Fussballtrainer, der mal in einem Interview folgendes von sich gab: "Was für eine doofe Frage ist das? Mal ehrlich - gibt man sein Hirn eigentlich schon vor dem Journalistik-Studium ab?"

Sonntag, Juni 01, 2008

Das Wetterdach

Nein, das hat nichts mit dem Meteodach vom Fernsehstudio im Leutschenbach Zürich zu tun. Unter dem Wetterdach ist das 40-jährige Flachdach von Knorrlis Büro zu verstehen - im Originalzustand, versteht sich! Und wer die Ehre hat unter dem erwähnten Dach seiner beruflichen Tätigkeiten nachzugehen, wie ich das eine Zeit lang tat, kommt in den Genuss unersetzlicher Vorzüge. Namentlich die aktuellen Wetterverhältnisse sind physisch erlebbar. Oder andersrum ausgedrückt: wenn's regnet, darf man die Regenjacke gleich anbehalten und den Regenschirm aufspannen. Das vom Himmel fallende Wasser suchte sich hartnäckig einen Weg durch die Dachkonstruktion und fand ihn auch. Mit dem Ergebnis, dass in den Räumen unter dem Dach der Notstand ausgerufen und die sofortige Evakuation sämtlicher Papierdokumente angeordnet wurde.
Aber nicht nur Regen machte sich im Gebäudeinnern unmittelbar bemerkbar sondern auch Temperaturschwankungen. Und diese fielen im Büro stets stärker aus als draussen. Im Winter war es kälter als draussen, im Sommer wesentlich heisser! Doch das stimmt; stieg das Thermometer über 35°C, öffneten wir Türen und Fenster, um den Raum zu kühlen! Die Heizung war ja auch nicht grade das Wahre. Die war, glaube ich, nie eingeschaltet bzw. das Büro wurde mit der Abwärme von 2 Computern, 1 Telefon, 2 selten benutzten Druckern und einem noch seltener benutzten Scanner beheizt - und dem rauchenden Kopf von Knorrli, wenn er denn mal da war und gleichzeitig noch Kopfarbeit verrichtete. Das nützte den armen Stiften allerdings wenig, weil Knorrli die Tür seines Büros sowieso immer geschlossen hatte, die Wärme also gefangen war.

Ah ja, etwas positives gibts noch. Reingeschneit hat's nie - zumindest nicht, wenn ich da war.

Montag, Mai 19, 2008

Eurofieber

Nanu? Eurofieber?
Das erscheint in der Tat sehr eigenartig. Aber so wie es jetzt den Eindruck macht, ist es natürlich keinesfalls. Lasst mich erklären.
Fieber ist in erster Linie ja mal ein negativ aufgefasster Begriff und steht für eine unangenehme Krankheit. Damit kommen wir der Sache doch schon recht nahe. Wenngleich die anstehende Fussball-Europameisterschaft keine akuten Krankheitssymptome hervorruft, es reicht allemal, um Schübe und Anfälle auszulösen.
Das hat sehr viele und breit gefächerte Gründe. Da wäre zu einen mal die UEFA. Diese als Verband getarnte Mafiagruppe lässt selbst die gefürchteten russischen und italienischen Untergruppen wie eine Gruppe braver Kindergärtner aussehen. Die werten und sympathischen Zeitgenossen in Nyon haben für Fans einen Tenuebefehl herausgegeben (diese Formulierung stammt übrigens aus dem Militär). Es ist untersagt mit einem T-Shirt eines Nicht-Sponsors ins Stadion, in eine Public-Viewing-Zone oder auf die Fanmeile zu gehen. Sponsor ist übrigens Adidas! Bei den Eingängen soll es Kleiderkontrollen geben. Wer es wagt dort mit einem Puma- oder Nike-Shirt zu erscheinen, hat die Wahl: ausziehen oder umkehren!
Zum Trinken gibt's nur Carlsberg und Coca Cola. Wer Heineken oder Pepsi trinkt, fliegt raus.
Die kommende Europameisterschaft bringt der UEFA Einnahmen von stolzen 1,1 Milliarden Franken ein. Davon gehen als Steuern an den Staat: Fr. 0.0!!! Das hat sogar einen Grund - die Uefa ist ein gemeinnütziger Verein... Die Euro wird übrigens zum grössten Teil mit Staatsgeldern finanziert (Stadien, Transport, Sicherheit etc.)!
Das sind mal die Gründe, die den durchschnittlichen und vernünftig denkenden Schweizer Bürger hindern, ein minimales Mass an Vorfreude zu entwickeln. Neben den erwähnten Bürgern gibt es aber noch die sogenannten Schweizer Fussballfans. Die haben noch einiges mehr zu ertragen!
Sie liessen in den verstrichenen zwei Jahren kein Spiel der Schweizer Nati aus. Bei unmenschlicher Kälte, strömendem Regen oder drückeneder Hitze stellten sie sich hinter die Mannschaft und unterstützen sie und wurden meist bitter enttäuscht. Was unsere Kicker in dieser Zeit geboten haben, ist anständig ausgedrückt eine Zumutung. Und was ist der Dank dafür? Sie dürfen nicht zur EM fahren und dort ihre Mannschaft unterstützen! Gleichzeitig müssen sie erfahren, dass unzählige Politiker und Drittklass-Cervelat-Promis zu allen Schweizer Spielen eingeladen werden.

Wie nennt man das schon wieder? Verarschung im Quadrat und hoch 3!
Da soll sich noch einer freuen können! Ja, doch - ich freue mich. Das Ganze dauert nämlich nur 3 Wochen und interessiert danach keine Sau mehr!

Irgendwie hatte der Otto Rehagel schon ein bisschen Recht als er sagte:
"Jeder kann sagen, was ich will"

Freitag, Mai 09, 2008

Achmed, the dead terrorist

Achmed, der tote Terrorist - für alle die des Englisch nicht mächtig sind. Achmed ist nicht etwa ein radikal-islamischer Attentäter, vor dem wir uns fürchten müssen. Nein, im Gegenteil. Achmed ist jemand, über den wir uns sogar ein bisschen amüsieren dürfen. Er ist nämlich eine Puppe des genialen amerikanischen Bauchredners Jeff Dunham. Aber eben - er ist tot! Obwohl Achmed das nicht wirklich weiss. Den versprochenen 72 Jungfrauen ist er jedenfalls noch nirgends begegnet. Das könnte aber auch daran liegen, dass er nicht wie einmal vorgesehen bei einem Selbstmordanschlag sein Leben liess. Er hatte eine "vorzeitige Detonation", trotz einer langen und intensiven Ausbildung im "Selbstmordattentäter-Camp". Und er mag es übrigens gar nicht, wenn man über ihn lacht oder sich vor ihm nicht fürchtet. Gefürchtet sind seine Wutanfälle. SILENCE! I kill you!

http://www.youtube.com/watch?v=PDQVO29X9ko

Ein Nachteil ist, dass Achmed ausschliesslich in Englisch parliert. Das ist aber nur halb so schlimm, denn am lustigsten sind nicht etwa die Sprüche von Achmed, sondern vor allem seine Gesichtsausdrücke!
Wer dennoch Wert auf den Inhalt legt, darf sich an den Untertiteln orientieren. Die stimmen nämlich ziemlich genau. Viel Vergnügen!

PS: Ich distanziere mich hiermit deutlich von Gewaltanwendung, egal zu welchem Zweck! Auf keinen Fall will ich diesen Beitrag als Verherrlichung, Verharmlosung oder gar Aufruf zum Terrorismus verstanden wissen!

Montag, Mai 05, 2008

Expertenmeinungen

Ja, das ist nun wirklich ein ganz witziges Thema. Experten, so glaubt, seien Leute, die von irgendeinem Ding irgendetwas verstehen. Dementsprechend gefragt ist ihre Meinung, die in der Folge als Massstab herbei gezogen wird. Dass die Meinung eines Experten auch mal richtig ist, soll schon mal vorgekommen sein. Ist aber nicht wirklich interessant. Viel lustiger ist es, Aussagen von so genannten Fachkundigen gründlich auf Fehler zu durchwühlen.

In den 1940-er Jahren war ein gewisser Herr Harry Cohn der Oberknacki bei der Columbia-Filmgesellschaft. 1949 hatte er den Fall einer jungen Frau zu beurteilen, die Schauspielerin werden wollte. Nach eingehender Prüfung der jungen Dame schmetterte Mister Cohn deren Bewerbung ab. Die abgewiesene, angeblich nicht taugliche Jung-Schauspielerin hiess Norma Joan Baker, besser bekannt als Marilyn Monroe...

Schade, könnte man sagen. Aber solche Dinge können halt passieren. Nicht viel besser erging es der Schallplattenfirma Decca. Diese hatte im Jahr 1962 eine Hörprobe bekommen, von einer jungen britischen Band, die gerne einen Plattenvertrag gehabt hätte. Dieser Wunsch wurde kurzerhand abgewimmelt. Die Begründung: "Ihre Musik ist schlecht. Und heutzutage will sowieso kein Mensch mehr Gitarrenmusik hören."

Die Band erhielt schliesslich anderswo einen Vertrag und wurde bald einmal unter dem Namen "The Beatles" ziemlich berühmt.

Ebenfalls als etwas deplatziert erwies sich die Äusserung eines gewissen Mister Eric Easton. Der war von Berufes wegen Manager und anno 1963 für die aufstrebende britische Band "The Rollings Stones" tätig. Als Kenner glaubte er zu wissen, was zu tun sei, um den Durchbruch zu schaffen. Deshalb sagte er zu den jungen Rockern vor deren erstem Konzert: "Der Sänger muss gehen." und zeigte auf Mick Jagger.

Auf diese Weise outete sich mancher Experte als ausgewachsener Banause. Allerdings täten dem heutigen Showbusiness derart kritische "Fachmänner" gut. Vielleicht würden wir dann vor diesen unerträglichen Talent-Casting-Scoutting-Und-Weiss-Nicht-Was-Alles-Shows verschont - und vor Dieter Bohlen. Und und und...

Mittwoch, April 16, 2008

Angenehme Begegnungen

Es war irgendein Samstag. Ich war per Bahn auf Reisen, um unser schönes Schweizerland etwas zu erkunden. Unterwegs am frühen Abend mit allmählich knurrendem Magen, begann sich der Zug zu füllen. Coole Jungs und überdosiert geschminkte und gestylte Girls in freudiger Erwartung der anstehenden durchzechten Nacht waren auf dem Weg in die nächste grössere Stadt. Dabei fielen die jungen Menschen nicht nur durch ihr -ähm- eigenwilliges Outfit und Styling auf, sondern vor allem auch durch flegelhaftes und skrupelloses Behnehmen sowie fehlendem Respekt gegenüber den Mitmenschen. Das scheint heute ohnehin "in" zu sein, doch es gibt Teenies, die diese unschönen Attribute perfekt in sich vereinen.
Das Handy am Ohr schlägt die Göre im Abteil nebenan mit ordinären Ausdrücken um sich, dass sich die Balken biegen. Bis es auf einmal um knallharte Fakten geht. "Was willst du, Mann? Wann ich in Luzern bin?!? Weiss nicht, Mann!" Kurze Pause. "Wann sind wir in Luzern, Mann?" Lange Pause. Hat sie mich gemeint? Wohl kaum, Mann! Nee, ausgeschlossen, fühle mich nicht angesprochen, Mann. Ausserdem interessiert mich die Landschaft auf der andern Seite des Fensters wesentlich mehr, als irgendwelche fehlerzogenen Teenies mit ihren Problemchen. Ich schweige eisern, drehe mich nicht mal um. Im Abteil daneben kann das Problemchen gelöst und das wichtige Telefonat beendet werden. Was freilich nicht heisst, dass nun endlich Ruhe wäre. "Verdammt hilfsbereit, Mann. D'Schnorre nur zum Fressen!"
Hat sie vielleicht doch mich gemeint? Mir doch egal. Bis heute habe ich recht gut überleben können, indem ich von Zeit zu Zeit meinen Mund gehalten habe.

Ich finde Begegnungen dieser Art spannend. Das lässt einen das Leben und sich selber immer wieder neu entdecken und kennen lernen. Wer weiss, wie's rausgekommen wäre, hätte ich meinem Instinkt nachgegeben und die gesammelte Energie in einen gezielten Fausthieb investiert. Wohnortwechsel (Einzelzelle)? Pilgerreise (auch Flucht genannt)? Spendenaktion (Busse)?

Im übrigen setze ich meinen Mund nicht nur zur Nahrungsaufnahme ein. Darauf gehe ich aber nicht genauer ein...(+18 - ihr wisst schon);-D

Montag, März 10, 2008

Flasche leer!

Heute ist es exakt 10 Jahre her seit der damalige Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni die legendärste Pressekonferenzen aller Zeiten hielt. Das Starensemble von Bayern München bekam vom Fussballzwergen FC Schalke 04 eins auf die Schnauze. In der Folge musste sich der Maestro unangenehme Fragen gefallen lassen, was sein italienisches Temperament durchstarten liess. Wer sich die Rede ansieht, anhört oder liest, wird schnell merken: vollkommen unverständlich, aber - spielen wie Flasche leer!



Falls das zu schnell oder undeutlich gewesen sein sollte, hier das schriftliche Protokoll in original Trapattoni-Deutsch!

" Es gibt Momente in diese Mannschaft, oh, einige Spieler vergessen innen Profi, was sie sind. lch lese nicht sehr viel Zeitungen, aber ich habe gehört viele Situationen. Erstens: Wir haben nicht offensiv gespielt. Es gibt keine deutsche Mannschaft spiel offensiv und dynam offensiv wie Bayer. Letzte Spiel hatten wir im Platz drei Spitzen. Elber, Jancker und dann Zickler. Wir muussen nicht vergessen Zicklen. Zickler ist eine Spitzen mehr Mehmet, eh, mehr, eh, Basler. Is klar diese Wörter, is möglich versteh, was ich gesagt?

Dann: Offensiv. Offensiv is wie maken wir in Platz.

Zweite: Ich habe erklär mit diese zwei Spieler nach Dortmund brauch' vielleicht Halbzeitpause. Ich habe auch andere Mannschaft geseh in Europa nach diese Mittwoch. Ich habe geseh auch zwei Tage de Training.
Ein Trainer ist nicht ein Idiot. Ein Trainer seh, was passieren in Platz. In diese Spiel, es waren zwei, drei, diese Spieler waren schwach wie eine Flasche leer! Habe Sie gesehen Mittwoch? Welche Mannschaft hat gespielt Mittwoch? Hat gespielt Mehmet, or hat gespielt Basler, or hat gespielt Trapattoni? Diese Spieler beklagen mehr als Spiel! Wissen Sie, warum die Italien-Mannschaften kaufen nicht diese Spieler? Weil wir haben gesehen viele Male dumme Spiel. Haben gesagt, sind nicht Spieler für die italienisch, eh, Meisters.
Struunz! Struunz is zwei Jahre hier und hat gespielt seine Spiel. Is immer verletzt. Was erlauben Struunz? Letzte Jahr Meister geworden mit Hamann, eh, Nerlinger. Diese Spieler waren Spieler! Waren Meister geworden! Ist immer verletzt! Hat gespielt 25 Spiele in dieser Mannschaft, in diese Verein. Muussen respektieren die anderen Kollega! Haben viel nett Kollegen. Stellen Sie die Kollegen die Frage! Haben keine Mut an Worten! Weil ich, weiß, was denken über diese Spieler! Muussen zeigen jetzt. Ich will Samstag, diese Spieler muussen zeigen mich, eh zeigen de Fans. Muussen alleine die Spiel gewinnen! Muussen alleine Spiel gewinnen!


Ich bin müde jetzt der Vater dieser Spieler - eh der Verteidiger dieser Spieler! Ich habe immer die Schulde über diese Spieler! Einer is Mario, einer andere is Mehmet! Strunz dagegen, egal, hat nur gespielt 25 Prozent diese Spiel!
Ich habe fertig"

Montag, März 03, 2008

Das Individuum

Die meisten von euch werden's ja schon wissen - ich besuche seit geraumer Zeit die Fachhochschule. Das ist eine hochinteressante Angelegenheit. Da lernt man Sachen, die man eigentlich gar nie wissen wollte. Ursprünglich für ein Architekturstudium angemeldet, habe ich seither fast mehr über die deutsche Sprache, komische Wörter und deren Urspurng gelernt als über Architektur. Kürzlich lief einem etwas chaotischen Professor während einer Vorlesung das mysteriöse Wort "Individuum" über den Weg. Und schon wurde dieses Wort und dessen Herkunft und Bedeutung zum Mittelpunkt der Vorlesung.

Das erwähnte Wort ist lateinischer Herkunft, stammt also aus der Zeit der alten Römer oder zumindest zeitlich und räumlich aus deren Nähe. Das Wort verfügt gut erkennbar über eine Vorsilbe - "In" - was soviel wie "nicht" oder "un" bedeutet. Um den Rest des Wortes zu verstehen, stochern wir nun etwas in den angewandten Begriffen der einfachen Mathematik herum. Dort gibt es eine Rechenoperation, die sich "Division" nennt, was so viel heisst wie "teilen". Der Wortteil "dividuum" kann grob gesagt mit "teilen" oder "teilbar" übersetzt werden. Somit haben wir das Wort "Individuum" zusammen und in moderner deutscher Sprache als "unteilbar" oder "nicht Teilbares" definiert.

Heute wird dieses Wort oft angewendet. Man meint damit häufig eine Person, zumeist eine spezielle - "individuelle" - Person. Wenn wir nun zurück zum Ursprung dieses Wortes gehen, erscheint dies doch etwas skurril. Schliesslich waren es die alten Römer, die für fehlbare "Individuen" die Todesstrafe durch "Vierteilen" kannten!

Donnerstag, Februar 14, 2008

Noch unbrauchbarer als der PC: Der Mikrochip

Der letzte Beitrag über den Herrn Watson von IBM war wohl ein kleiner Schlag ins Gesicht eines jeden Bloggers, Chatters, Hobby-IT-Knackis und was es sonst noch an fachkundigen auf dem ganzen Gebiet gibt. Ob es uns dank all diesen komischen Geräten wirklich besser geht, darf getrost angezweifelt werden. Dabei könnte es noch weitaus schlimmer sein. Wir verlassen das Jahr 1943 und die Zweifel an die Nützlichkeit eines Computers. Im Jahr 1968 sind diese grösstenteils aus dem Weg geräumt, auch bei IBM. Allerdings schlägt man sich dort immer noch mit sehr heiklen Problemen herum. Wie gesagt, wir schreiben das Jahr 1968. Flower Power regiert die Welt, im Vietnam tobt ein grausamer Krieg, Studenten auf der ganzen Welt dröhnen sich mit Koks und Heroin die Birne zu und gehen auf die Strasse. Für all das hat bei IBM keiner Zeit, denn dort steht man vor einer schwierigen Frage, die kaum zu beantworten ist. Soeben ist ein kleines Ding erfunden worden, das sich Mikrochip nennt. Ein namentlich nicht bekannter Ingenieur, dem das kleine Wunderding vorgeführt und erklärt worden ist, stellt darauf die Frage aller Fragen. "Hübsch und gut - aber wofür soll das Ding eigentlich gut sein?"
Ähm, also ja... ich - ähm, keine Ahnung. Leider ist die unmittelbare Antwort auf diese Frage nicht überliefert. Vielleicht müsste ich meinen Laptop täglich mit einem Kran auf einen Lastwagen heben um ihn transportieren zu können, hätte sich jemand durch diese Frage irritieren lassen.
Von daher ist es empfehlenswert, sich nicht von irgendwelchen Halbschlauen mit ihren dämlichen Fragen entmutigen zu lassen. Hätte das jeder Mensch in der Vergangenheit getan, würden wir immer noch mit Bärenfellen bekleidet in einer Höhle sitzen und mit Holzkeulen bewaffnet einem Mammut hinterherrennen.

Dienstag, Februar 12, 2008

Wenn Thomas Watson Recht gehabt hätte...

Der im Titel erwähnte Herr Thomas Watson war einst Vorstand von IBM. Das ist allerdings schon eine ganze Weile her. Anno 1943 äusserte sich Mister Watson ziemlich abfällig über die Entwicklung eines damals relativ neuartigen Apparates. "Ich glaube, es gibt einen Weltmarkt für schätzungsweise fünf Computer".

Das ist aber dicke Post. Vor allem, wenn man bedenkt, dass allein in unserem Haushalt 4 von diesen 5 Geräten stehen. Wir besitzen also 80% aller verfügbaren Computer. Da dürfte es doch eigentlich möglich sein, etwas konkreter auf unsere Wünsche und Bedürfnisse bezüglich der Nutzung dieses Gerätes einzugehen. Funktioniert natürlich nicht, weil Herr Watson damals ganz gründlich daneben gegriffen hatte. Wir müssen ihm dies allerdings verzeihen - schliesslich war es nur eine Schätzung und die sind nun mal nie genau. Das kenne ich aus der Mathematik und dem Physikunterricht gut genug. Da hatte ich gelernt, vor dem Rechnen mal eine grobe Schätzung zu machen. Diese ergab, dass der Fussgänger 72 Stunden benötigt, um von Zürich nach Bern zu gelangen. Als ich es genau ausrechnete, kam ich zur Erkenntnis, dass er bloss 1 Stunde unterwegs sein würde...

Zurück zur ursprünglichen Frage. Was wäre, wenn Thomas Watson Recht gehabt hätte? Ziemlich einfach. Dieser Blog würde nicht existieren und niemand könnte meine unwichtigen Posts lesen und kommentieren. Ich wäre wohl kaum derjenige, der einen dieser 5 Computer bei sich zu Hause stehen hätte...

Montag, Februar 04, 2008

Fasnachts-Epidemie

Ich habe mich heute allen Widrigkeiten zum Trotz aus dem Haus gewagt. Das wäre rein theoretisch nicht unbedingt nötig, komme ich doch gegenwärtig in den Genuss einiger Ferientage. Doch ich hatte zwei kleine Dinge zu erledigen und begab mich auf den Weg in Richtung Sursee - ein schwerer Fehler.
Ich vergass nämlich, dass in besagter Region derzeit eine grässliche Krankheit ihr Unwesen treibt - die Fasnacht. Diese heimtückische Geistesstörung im menschlichen Gehirn führt dazu, dass sich gewisse Individuen in die peinlichsten Kostüme werfen und diese dann noch selbstgefällig in aller Öffentlichkeit präsentieren. Überdies hat diese Krankheit schwerwiegende Auswirkungen auf die Nahrungsaufnahme. Der menschliche Verdauungstrakt kann in dieser Zeit keinerlei Nahrung aufnehmen. Ausgenommen sind Alkohol in hoher Konzentration und Konfetti, hergestellt aus farbigem Papier.
Tragisch an der ganzen Sache finde ich, dass es bis heute nicht gelungen ist, einen wirksamen Impfstoff gegen dieses widerliche Treiben zu entwickeln. Die Fasnachts-Epidemie ist um ein vielfaches leichter vorher zu sehen als zum Beispiel die Grippewelle, die jährlich ganze Landstriche überrollt. Von daher sollte es doch eigentlich ein Einfaches sein, dem höchst unerfreulichen Fasnachtsfieber rechtzeitig einen Riegel zu schieben.

Doch ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass die Menschheit jemals normal wird. Am Ende bleibt einzig der Trost, dass es andern nicht besser ergeht als mir. Deshalb beschliesse ich diesen Post mit einem Zitat von Norbert Stoffel, einem weisen Geist, der die Fasnachtsspinnerei treffend wie folgt beschrieb.

"Als der Humor den Karneval sah, zweifelte er an sich selbst"

Mittwoch, Januar 23, 2008

Woran erkennt man eine Druckfehler?

Lang ist's her, seit ich mich letztmals um meinen Blog gekümmert habe. Ich habe euch irgendwann vor Jahren versprochen, mich zu melden, sobald ich was zu sagen hätte. Das ist auch tatsächlich das eine oder andere Mal eingetroffen. Bloss hat es sich nie ergeben, dass ich das in meinem Blog kundtun konnte.
Als ich heute Abend nun meinen Blog endlich wieder mal aufsuchte, war er doch ziemlich arg verstaubt - aber ich wusste das richtige Kennwort noch!

Kommen wir zur Sache - ich habe eine uralte, aber witzige Story vom guten Herr Knorrli ausgegraben. Zur Erinnerung: ich habe bei Knorrli eine Lehre als Hochbauzeichner absolviert. Dasselbe Schicksal ereilt derzeit meinen Kollegen und ehemaligen Unterstift Bohli alias Schnax. Eigentlich habe ich ja schon seit einer halben Ewigkeit nichts mehr mit Knorrli zu tun. Das ist auf der einen Seite gut - vor allem für mich und meine geistige Gesundheit! Auf der andern Seite ist das etwas schade, weil Knorrli immer ein vorzüglicher Lieferant von unglaublich witzigen und doofen Geschichten für einen lustigen Blog ist.
Aber so dämlich, wie ich ihn jetzt dastehen lasse, ist Knorrli selbstverständlich nicht. Er verfügt über ausserordentliche Fähigkeiten und ist beispielsweise imstande, einen Druckfehler schon auf dem Bildschrim zu erkennen!
Oder er schreibt mir diese übermenschliche Fähigkeit zu. Ich war jedenfalls immer derjenige, der jedes Dokument peinlich genau kontrollieren musste, um mögliche Druckfehler zu erkennen und zu beheben...

Zugegeben, ich hatte das eine oder andere Mal etwas Mühe damit. Ich fand bei der Kontrolle der Dokumente jede Menge Fehler. Schreibfehler, Zeichnungsfehler, Pixelfehler, Interpunktionsfehler, Grammatikfehler, Softwarefehler, Spielfehler und unzählige andere Fehler. Nur einen Druckfehler entdeckte ich auf dem Bilschirm kein einziges Mal!

Vielleicht unterscheidet das den Lehrmeister vom Lehrling. Mal schauen, wie das ist, wenn ich eines Tages selber Lehrmeister bin.