Mittwoch, Januar 31, 2007

Hund auf Reisen

Bei all den Zugreisen, die ich unternehme, begegnet man verständlicherweise dem einen oder anderen etwas eigenartigen Idividuum. Leider gibt es darunter auch solche, die ihre Mitreisenden mit unerträglichem Lärm belästigen. Dazu gehören nicht nur Menschen sondern zeitweise auch Hunde, deren Besiter sich allerdings nicht dazu bringen, ihre Tiere ruhig zu stellen. Hundegebell ist ein ziemlich mühsames Geräusch. Es wäre bei weiterm nicht so schlimm, wenn es bloss halb so laut wäre.
Kürzlich reiste ich im Zug von Olten nach Luzern. In Zofingen stieg ein alter Herr mit seinem Dackel ein. Allem Anschein führte er seinen kleinen Vierbeiner spazieren. Und weil er wohl selber zu alt ist, um noch selber gehen zu können, geht er mit seinem Hündchen per Zug Gassi. Jedenfalls hächelte, jaulte, winselte und bellte der Mistköter in ekelhaften Tonlagen. Sie waren derart hoch, dass der Alte es gar nicht mehr hören konnte. Ich aber hörte es sehr gut und versuchte meine Beherrschung zu bewahren, was mir ganz kanpp gelang.
"Stellen Sie endlich Ihren Kanarienvogel ruhig" - "Werden Sie ja nicht frech, junger Mann" - "Sorgen Sie dafür, dass Ihr Köter schweigt und ich bin so ruhig wie vorher" - "Ich würde ja gerne, aber es geht nicht" - "Gut, dann mach ich's eben und koche Ihnen heute Abend einen Gulasch..."

Geschwiegen hat das Tier währed der ganzen Bahnfahrt keine einzige Sekunde. Ich hätte dem Scheissding die Gurgel umdrehen können - und dem Alten auch. Leider bin von meinen Eltern zu genug Anstand erzogen worden, um zu wissen, dass man keinem anderen Lebewesen schaden zufügen soll. Obwohl ich mich wirklich frage, ob man so etwas als Lebewesen bezeichnen kann.

Montag, Januar 29, 2007

Neulich im Zug

Zug reisen ist etwas unterhaltsames. Unglaublich, was gewisse Leute in aller Öffentlichkeit in Anwesenheit von hunderten von Ohren sagen. Sie schämen sich überhaupt nicht, ihre ganze Dummheit zu offenbaren. So zum Beispiel die drei jungen Herren im InterCity von Luzern nach Bern. Sie stiegen in Sursee, schwer beladen. Sie haben die ganze Woche in Sursee verbracht und fuhren nun nach Hause. Nachdem sie sich in einem Abteil gesetzt hatten, alle ihre Koffer und Taschen irgendwo verstaut, kam einer der drei auf die intelligente Idee, ob auch alle ihr Billett dabei hatten. Die kurz zuvor mühsam verstauten Koffer mussten alle wieder von der Gepäckablage geholt und nach Bahntickets durchsucht werden. Und siehe da! Einer war doch tatsächlich ohne Fahrschein eingestiegen.
Nun fing eine hitzige und intensive Debatte an, wie das Problem am einfachsten und vor allem am kostengünstigsten zu beheben war. "Erklär dem Kondukteur, dass du unbedingt nach Hause musst und kein Geld dabei hast" (Super Idee! Hab ich auch mal versucht - wie gesagt: versucht!)
"Warte mal! Gib ihm doch dein Gleis7 - Abo!" (Diese Idee war wirklich nicht schlecht. Die Tatsache, dass es zu diesem Zeitpunkt aber erst 4 Uhr nachmittags war, hätte wohl kaum zur Entschärfung der Situation beigetragen)
"Versteck dich auf der Toilette, wenn der Konduktuer kommt" - "Aber er sieht doch, wenn besetzt ist. Dann wartet er einfach davor, bis du raus kommst." - "Stimmt. Du darfst nicht abschliessen. Dann sieht er nämlich nicht, dass jemand drin ist" (Jedenfalls nicht an der Anzeige frei/besetzt. Aber wenn er den Kopf zur Tür rein steckt sieht er's dann schon!)
Nun, die Herren erkannten, dass sie wohl nicht die ersten waren, die auf all diese Ideen kamen und diese in seltensten Fällen funktioniert hatten. Also beschlossen sie einstimmig beim nächsten Halt in Zofingen ein Ticket für den Schwarzfahrer zu lösen. "Du gehst zum Automaten und kaufst ein Billett. Ich bleibe bei der Tür stehen und sorge dafür, dass der Zug nicht wegfahren kann" (Hahaha!) "Aber es muss noch einer hier beim Gepäck bleiben" (Ja, wäre zu empfehlen. Andernfalls könnte es sein, dass der Zug eben doch wegfahren kann und dann stehen die drei ziemlich lackiert in Zofingen am Bahnhof, während ihr Gepäck nach Genf reist).
Die Jungs übertrafen sich noch ein letztes Mal. Sie stiegen allesamt mit ihrem ganzen Gepäck aus, lösten das nötige Ticket und stiegen sofort wieder in den Zug ein, mussten nach der Abfahrt in Zofingen aber feststellen, dass ein Gepäckstück fehlte...

Donnerstag, Januar 04, 2007

Der Wolf und die 7 Geisslein

Meine liebe Leser (falls es überhaupt welche gibt),
hier kommt ein neuer Beitrag. Er stammt allerdings nicht aus meiner Feder. Der Titel lässt die Vermutung aufkommen, es könnte ein Märchen der Gebrüder Grimm sein. Das stimmt nur teilweise. Es ist eine Adaption in die heutige Zeit, geschrieben von meinem Bruder. Viel Spass beim Lesen!

Der Geissbockhugo und das Geissenvreneli hatten an einem Freitag den 13. Mai sieben kleine Geisslein zur Welt gebracht. Da der Vater ein alter Grufti war, bekam er auch bald die AHV-Rente und konnte somit die ganze Family ernähren. Ein Jahr später verreckte aber der Geissbockhugo und das Geissenvreneli war allein erziehende Mutter.
Eines Tages meckerte die Mutter: «Ich gehe jetzt in den Ultra neuen super-hyper-geilen und mega-coolen Aldi. Wenn es an der Türe poltert, geht ja nicht ran, das ist sicher der Wolf, dieser Giovanni.» Da blochte das Geissenvreneli in ihrem voll schroffen BWM davon. Da der Wolf hinter dem Bungalow gewartet hatte, sah dieser Schafseckel, dass das Geissenvreneli Koks und Heroin klauen ging.
Der Wolf zottelte zur Türe und brummte: «Macht auf! Eure liebe Mutter ist schon wieder zu Hause.» Da aber der Ziegenkasper, der Jüngste der Bande merkte, dass die Stimme nicht zum Geissenvreneli, sondern zum Wolf passte, sagte er: «Blablabla! Heul du nur weiter. Du bist der Giovanni und nicht unsere Mutter. Unsere Mutter hat nämlich eine feine zarte Stimme und du eine grobe tiefe. Du kannst nicht unsere Mutter sein. Hahahaha!!!!!» Da latschte der Wolf zum Krämer und bettelte um eine Kreide. Der Krämer weigerte sich aber zuerst. Als aber der Wolf drohte, er habe dann nur noch fünf Minuten zu leben, wenn der Wolf keine Kreide bekommt, gab ihm der Krämer eine extra schöne und söimässig lange Kreide.
Der Wolf stresste zurück und sagte noch einmal (mit feiner und zarter Stimme): «Hallo Kinderchen das Geissenvreneli ist wieder zurück.» Da aber der Giovanni eine schwarze Pfote in das Türfenster streckte, wussten die Kinder zum zweiten Male schon, dass es nicht die Mutter, sondern der Wolf war. Der Wolf ging nun zum Bäcker und sagte: «Ich habe mir die Topen angeschlagen, streich mir sie mit Teig ein. Aber hü!!» Der Bäcker hatte keine andere Wahl und machte es. Danach ging er zum Müller und sagte: «Reib mir etwas Mehl über die mit Teig bestrichene Pfote, aber heute noch.»
Nun ging er schnurstracks zum Bungalow der Geissen Family zurück, und sagte: «Eure liebe Mutter ist wieder zurück macht schon brav die Türe auf. Määäääääääääää!!!!!» Die kleinen Göfis glaubten das und öffneten die Pforte, zum Schreck aller Geissen. Nur der Ziegenkasper konnte sich in einer Teigschüssel verstecken. Der Giovanni frass alle auf. Alle? Nein. Da er nie rechnen gelernt hatte, glaubte er, er habe alle gefressen. Als die Mutter nach Hause kam, sah sie das grosse Durcheinander und fragte entsetzt: «Seid ihr alle Tod?» Da tönt es aus der Schüssel: «Ja alle.» Die Mutter weinte Bergbäche von Tränen. Da kam der Ziegenkasper und sagte: «Mutter der Wolf hat alle Viecher gefressen, sie sind alle abgekratzt.»
Nun gingen sie auf die Suche nach dem Wolf. Sie schnitten dem Wolf den Bauch auf. Da kamen sie alle wieder hervor. Der Geissenpeter, der Gitzlihousi, das Geissenmarie, das Geissenannebäbi, der Geissjögge und der Geissenhämpu. Nun füllten sie den Bauch des Wolfes mit Dynamit auf und als er erwachte zündeten sie die Zündschnur an. Es gab nur noch einen grossen Chlapf und anschliessend ein grosses Fest.