Mittwoch, Januar 07, 2009

Die Wanduhr

Nach dem schwarzen Loch, überheblichen Rockstars und den Politikern muss zur Abwechslung wieder mal der Knorrli dran glauben. Das ist ja bekanntlich jener Architekt, der mir das Zeichnerhandwerk beigebracht hat. Wie aus früheren Erzählungen teilweise hervor gegangen, herrscht in seinem Büro ein heilloses Durcheinander. Es gab da nur wenige Flecken, die nicht bis zur Unkenntlichkeit mit Akten überstellt waren - die Decke sowie Fenster und Türen. Die erstrahlten in ihrer ganzen Pracht. Okay, die Decke litt ein wenig unter dem eindringenden Wasser und verfärbte sich zunehmend grün-grau-gelb-braun. Und die Fenster liessen sich genau so wie die Storen weder öffnen noch schliessen. Die Store, weil sie eingerostet ist, die Fenster, weil sich die Akten davor derart hoch türmten. Aber die Türen, die liessen sich wirklich immer leicht öffnen und auch den dahinter liegenden Raum konnte man meist gefahrlos betreten. Und über einer jener Türen hing sie - die Uhr, auf die wir gespannt blickten, wenn wir Feierabend herbei wünschten (also etwa ab 10 Uhr).
Es war eine billige Migros-Uhr. Aber sie lief ordentlich - für eine kurze Zeit. Doch nach etwa einem Monat konnte man beobachten, dass der Sekundenzeiger für die zweite Hälfte der Umdrehung wesentlich mehr Zeit brauchte als für die erste. Einen weiteren Monat später blieb der Sekundenzeiger irgendwo im letzten Viertel stehen. Und das obwohl noch ausreichend Strom aus der Batterie verfügbar gewesen wäre. Nahm man die Uhr herunter und legte sie flach auf den Tisch, drehte der Zeiger seine Runden munter weiter als ob nichts wäre.
Das waren jene Tage, an denen ich Überstunden machte, ohne es zu merken...

Samstag, Januar 03, 2009

Berühr' die Sonne!

Zugegeben - wer ohne fremde Hilfe die Sonne berühren will, dürfte Mühe bekunden. Die Distanz zwischen der Erde und dem leuchtenden Himmelskörper ist relativ gross, beträgt so um die 150 Millionen Kilometer. Wohl etwas zu viel, wenn man mal kurz nach der Sonne greifen möchte. Besteht man nun jedoch auf diesem verrückten Experiment, wäre die Gelegenheit am heutigen Tag die beste. Denn heute steht die Erde in ihrer Umlaufbahn der Sonne am nächsten. Der Abstand beträgt rund 147,1 Mio. km. Interessant. Dieser heute erreichte Punkt heisst Perihel.
Komischerweise ist es draussen trotz der Nähe zur Sonne ziemlich kalt... Und auf dem Mount Everest, wo man fast 8 km näher bei der Sonne, ist es noch viel kälter...

Selbstverständlich kennt die Erdumlaufbahn auch einen Punkt, der der entfernteste zur Sonne ist. Dieser wird am 5. Juli erreicht und liegt 152 Mio. km vom Zentrum unseres Sonnensystems entfernt. Der Punkt nennt sich übrigens Aphel. Das ist griechisch und heisst "von der Sonne entfernt" - so in etwa.
Und unser Planet ist im Universum ziemlich rassig unterwegs. Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 29,783 km/s oder 107'218 km/h brausen wir durch den Kosmos. Da ist es von Vorteil, wenn man sich nicht zu weit von der Erde entfernt. Man dürfte Schwierigkeiten haben, den Anschluss wieder herzustellen.

Warum erzähle ich euch das? Weiss ich auch nicht! Aber ich wusste nichts besseres zu berichten!