Sonntag, Juni 01, 2008

Das Wetterdach

Nein, das hat nichts mit dem Meteodach vom Fernsehstudio im Leutschenbach Zürich zu tun. Unter dem Wetterdach ist das 40-jährige Flachdach von Knorrlis Büro zu verstehen - im Originalzustand, versteht sich! Und wer die Ehre hat unter dem erwähnten Dach seiner beruflichen Tätigkeiten nachzugehen, wie ich das eine Zeit lang tat, kommt in den Genuss unersetzlicher Vorzüge. Namentlich die aktuellen Wetterverhältnisse sind physisch erlebbar. Oder andersrum ausgedrückt: wenn's regnet, darf man die Regenjacke gleich anbehalten und den Regenschirm aufspannen. Das vom Himmel fallende Wasser suchte sich hartnäckig einen Weg durch die Dachkonstruktion und fand ihn auch. Mit dem Ergebnis, dass in den Räumen unter dem Dach der Notstand ausgerufen und die sofortige Evakuation sämtlicher Papierdokumente angeordnet wurde.
Aber nicht nur Regen machte sich im Gebäudeinnern unmittelbar bemerkbar sondern auch Temperaturschwankungen. Und diese fielen im Büro stets stärker aus als draussen. Im Winter war es kälter als draussen, im Sommer wesentlich heisser! Doch das stimmt; stieg das Thermometer über 35°C, öffneten wir Türen und Fenster, um den Raum zu kühlen! Die Heizung war ja auch nicht grade das Wahre. Die war, glaube ich, nie eingeschaltet bzw. das Büro wurde mit der Abwärme von 2 Computern, 1 Telefon, 2 selten benutzten Druckern und einem noch seltener benutzten Scanner beheizt - und dem rauchenden Kopf von Knorrli, wenn er denn mal da war und gleichzeitig noch Kopfarbeit verrichtete. Das nützte den armen Stiften allerdings wenig, weil Knorrli die Tür seines Büros sowieso immer geschlossen hatte, die Wärme also gefangen war.

Ah ja, etwas positives gibts noch. Reingeschneit hat's nie - zumindest nicht, wenn ich da war.

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