Montag, Oktober 12, 2009

Die dümmsten Einbrecher - Folge 1

Eine Vielzahl an Verbrechen wird heutzutage aufgeklärt und die Gauner zur Rechenschaft gezogen. Das ist für mich, der ich mich tendenziell eher zu den potenziellen Opfern jenes Menschenschlages zähle, durchaus beruhigend. Ebenfalls beruhigend stimmt mich, dass nicht wenige Banditen durch geistige Abwesenheit zur Aufklärung ihrer Delikte beitragen.

Da gab's jenen der in tiefdunkler Nacht - sagen wir mal in Bukarest - in den Tierpark einzubrechen gedachte. Da kann ja eigentlich nichts schief gehen. Die Leute sind draussen und die Tiere schlafen. So kletterte er unbemerkt über den hohen Zaun und schon war er drin. Dumm war nur, dass er dann im Tigergehege stand und der darin wohnende Tiger nächtlichen Eindringlingen in seinem Revier wenig freundlich gesinnt ist...
Da kam ein Bankräuber schon besser zurecht. Dem gelang es, bis zum Bankschalter vorzudringen, wo er die Glasscheibe mit einem Stein einwarf. Anschliessend hatte er die Dreistigkeit, den Betrag von sagenhaften 20 Euro einzufordern!
Grosses Pech hingegen widerfuhr kürzlich den gefürchteten somalischen Piraten am Horn Afrikas. Seit Monaten halten die bekanntlich die Welt und vor allem Hochseeflotten und Handelsschiffe in Atem. Seit sich die Handelsnationen dem Problem angenommen haben, hat sich die Zahl gekidnappter Schiffe stark reduziert. Das hält die Piraten aber nicht davon ab, Schiffe, die erstmals am Horizont auftauchen zu attackieren. So oder ähnlich muss es gewesen sein, als sie letzte Woche einen neuen Angriff lancierten. Allerdings zeigte sich die Besatzung jenes Schiffes herzlich wenig beeindruckt. Der Versuch scheiterte bald einmal, das französische Kriegsschiff zu entern...

Dienstag, Mai 26, 2009

Knorrli und die Schreibmaschine

Es ist wieder soweit! Nach dem letzten Beitrag zum Alltag in Knorrlis Anwesenheit glaubte ich meinen letzten Pfeil verschossen. Und nun habe ich in einer schwachen Minute alle uralten und noch älteren Beiträge samt Kommentaren auf meinem Blog und jenem meines früheren Zellengenossen Bohli durchgerackert. Welch Wunder, da fanden sich sogar noch versteckte Hinweise für ein weiteres Geschichtchen über meinen früheren Lehrmeister.
Die Szene müsste sich am letzten Tag vor den grossen Sommerferien ereignet haben. Ja, die Sommerferien. Das war für Knorrli die schlimmste Zeit. Weil dann für drei Wochen der Computer nicht benutzt werden konnte. Das lag aber nicht am Computer sondern an Knorrli selber und daran, dass ich als einziger halbwegs tauglicher User eben nicht anwesend war. So mussten vorgängig sämtliche Korrespondenzen gemacht und Pläne für die folgenden Wochen fertig gezeichnet werden, so dass Knorrli seine Aufträge erledigen und ich meine Ferien in Ruhe geniessen konnten. Ich schrieb dann jeweils auf einem Blatt auf, wie er die Honorarrechnung fertig schreiben und ausdrucken musste - wobei der Hinweis, der Drucker sei vorgängig einzuschalten, auf keinen Fall vergessen werden durfte!
Meist überzeugte ich Knorrli, die fertigen Briefe gleich auszudrucken. Dann könne er ja kurzfristig anfallende Korrespondenzen auch an der Schreibmaschine erledigen, bemerkte er richtigerweise und überraschend schnell - um sofort die bange Frage nach zu schieben: "Wie muss ich denn die Schreibmaschine einschalten?"

Mittwoch, Mai 13, 2009

Lang ist's her...

Ja, lang ist's her seit ich mich letztmals mit meinem Geschreibsel bemerkbar gemacht habe. Viel ist in der Zwischenzeit passiert. Die Banker und Börsianer heulen uns die Ohren voll, weil sie sich den Kaviar, da nicht mehr erschwinglich, in der Migros statt im Globus kaufen müssen. Da geht's mir besser. Ich konnte mir den Kaviar schon vor der Krise nicht leisten und fressen kann das Zeug sowieso keine Sau.
Apropos, da wären wir ja schon beim nächsten Problem, das die Weltordnung durcheinander bringt. Die Schweinegrippe droht die halbe Menschheit unter den Boden zu bringen, was ehrlich gesagt nicht zu bedauern wäre. Sie könnte auch die andere Hälfte noch dahinraffen. Dann hätte diese Welt ein ziemlich arges Problem weniger. Man kann das als respektlos der Menschheit gegenüber bezeichnen, einverstanden. Aber was die Menschheit mit diesem Planeten anrichtet, ist um ein vielfaches respektloser! Lassen wir das, die Schweinegrippe bedroht uns. Was kann man als Otto Normal dagegen tun? Konvertieren und sich in Sahib Ali el-Hammed umtaufen. Bekanntlich hat der mächtige Allah Schweine verboten und demzufolge ist auch die Schweinegrippe verboten! Neben der Immunität gegen die Schweinegrippe kommt man in den Genuss eines vergnüglichen Harems und bei ehrenhaftem Tod dem grossen Allah zuliebe winken im Jenseits 72 Jungfrauen. Dazu ist aber anzufügen, dass diese möglicherweise nicht weiblicher Gestalt sind... Genug!
Völlig unbeeindruckt von Schweinegrippe, Finanzkrise und Kavallerie zeigt sich Europas mächtigster Komiker, äh Mafiosi, äh... ein... ein dummer, mafiöser Ministerpräsident eines europäischen Landes. Er vergnüngt sich lieber an Kindergeburtstagen und befördert Stripperinnen zu Ministerinnen, als dass er sich um das Wohl seines Landes kümmert. Vermutlich weiss er, dass das Wohl jenes Landes schon längst den Bach runter ist und das Volk mit heissen Blondinnen noch am ehesten bei Laune zu halten ist. Definitiv im Keller ist dagegen die Laune seiner eigenen Angetrauten, was wiederum der Laune des penetrant grinsenden Ministerpräsidenten einen kleinen Dämpfer versetzte. Gewiss liess sich irgendein Mädchen finden, das sich dem gekränkten alten Mann erbarmte und ihn wieder etwas aufmunterte.
Wer sagt denn noch, Politik und Weltgeschehen seien langweilig!

Mittwoch, Januar 07, 2009

Die Wanduhr

Nach dem schwarzen Loch, überheblichen Rockstars und den Politikern muss zur Abwechslung wieder mal der Knorrli dran glauben. Das ist ja bekanntlich jener Architekt, der mir das Zeichnerhandwerk beigebracht hat. Wie aus früheren Erzählungen teilweise hervor gegangen, herrscht in seinem Büro ein heilloses Durcheinander. Es gab da nur wenige Flecken, die nicht bis zur Unkenntlichkeit mit Akten überstellt waren - die Decke sowie Fenster und Türen. Die erstrahlten in ihrer ganzen Pracht. Okay, die Decke litt ein wenig unter dem eindringenden Wasser und verfärbte sich zunehmend grün-grau-gelb-braun. Und die Fenster liessen sich genau so wie die Storen weder öffnen noch schliessen. Die Store, weil sie eingerostet ist, die Fenster, weil sich die Akten davor derart hoch türmten. Aber die Türen, die liessen sich wirklich immer leicht öffnen und auch den dahinter liegenden Raum konnte man meist gefahrlos betreten. Und über einer jener Türen hing sie - die Uhr, auf die wir gespannt blickten, wenn wir Feierabend herbei wünschten (also etwa ab 10 Uhr).
Es war eine billige Migros-Uhr. Aber sie lief ordentlich - für eine kurze Zeit. Doch nach etwa einem Monat konnte man beobachten, dass der Sekundenzeiger für die zweite Hälfte der Umdrehung wesentlich mehr Zeit brauchte als für die erste. Einen weiteren Monat später blieb der Sekundenzeiger irgendwo im letzten Viertel stehen. Und das obwohl noch ausreichend Strom aus der Batterie verfügbar gewesen wäre. Nahm man die Uhr herunter und legte sie flach auf den Tisch, drehte der Zeiger seine Runden munter weiter als ob nichts wäre.
Das waren jene Tage, an denen ich Überstunden machte, ohne es zu merken...

Samstag, Januar 03, 2009

Berühr' die Sonne!

Zugegeben - wer ohne fremde Hilfe die Sonne berühren will, dürfte Mühe bekunden. Die Distanz zwischen der Erde und dem leuchtenden Himmelskörper ist relativ gross, beträgt so um die 150 Millionen Kilometer. Wohl etwas zu viel, wenn man mal kurz nach der Sonne greifen möchte. Besteht man nun jedoch auf diesem verrückten Experiment, wäre die Gelegenheit am heutigen Tag die beste. Denn heute steht die Erde in ihrer Umlaufbahn der Sonne am nächsten. Der Abstand beträgt rund 147,1 Mio. km. Interessant. Dieser heute erreichte Punkt heisst Perihel.
Komischerweise ist es draussen trotz der Nähe zur Sonne ziemlich kalt... Und auf dem Mount Everest, wo man fast 8 km näher bei der Sonne, ist es noch viel kälter...

Selbstverständlich kennt die Erdumlaufbahn auch einen Punkt, der der entfernteste zur Sonne ist. Dieser wird am 5. Juli erreicht und liegt 152 Mio. km vom Zentrum unseres Sonnensystems entfernt. Der Punkt nennt sich übrigens Aphel. Das ist griechisch und heisst "von der Sonne entfernt" - so in etwa.
Und unser Planet ist im Universum ziemlich rassig unterwegs. Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 29,783 km/s oder 107'218 km/h brausen wir durch den Kosmos. Da ist es von Vorteil, wenn man sich nicht zu weit von der Erde entfernt. Man dürfte Schwierigkeiten haben, den Anschluss wieder herzustellen.

Warum erzähle ich euch das? Weiss ich auch nicht! Aber ich wusste nichts besseres zu berichten!

Sonntag, November 30, 2008

Kreativ bis zum bitter'n Ende

Gepriesen seien sie, die kreativen Köpfe. Mit eigenartigen und neuartigen Ideen tragen sie viel zu unserer Unterhaltung bei und lassen uns die Alltagssorgen vergessen. Dass Meerschweinchen, Hamster, die Kanarienvogelzucht und die 75 Giftschlangen noch nicht verpflegt wurden, rückt augenblicklich weit in den Hintergrund, wenn ich ergriffen vor einem Kunstwerk Picassos stehe oder Phil Collins' Musik mich berieselt. Und weil sie unser Leben immer und immer wieder verschönern, vergöttern wir kreative Geister bisweilen. Das wiederum ist für den einen oder andern dieser Gattung schwer zu ertragen, weil letztendlich auch sie nur Menschen sind. Sie flüchten sich in ihre Welt. Den einen genügt dazu ihre Kunst. Anderen reicht das nicht, weshalb sie die eine oder andere bewusstseinverändernde Substanz zu sich nehmen. Sollte das immer noch nicht ausreichen, gibt's eigentlich nur noch einen Lösungsansatz - der Tod. Das ist ein starkes und hartes Wort. Dennoch gibt es viele Menschen, die diese Variante vorzeitig wählen. Mittlerweile haben sich einige Versionen etabliert. Eine Überdosis Heroin, eine hübsche Alkoholvergiftung oder das Ersticken am eigenen Erbrochenen nach übermässigem Alkohlkonsum funktionieren ziemlich gut und bringen Aufmerksamkeit. Den Krativgenies reicht dies jedoch nicht aus. Sie verstehen es blendend, ihr Ableben gehörig zu inszenieren. Da fällt beispielsweise ein gewisser Johnny Ace auf. Johnny Ace gehörte in den 50er-Jahren zu den bekanntesten schwarzen Bluesmusikern. Er war ein begnadeter Sänger und Pianist. Doch der Erfolg machte ihn glauben, er sei unantastbar. Bis auf die Ausnahme eines kleinen kalten Metallprojektils war er das auch. Nach einer umjubelten Show feierte er in der Garderobe mit Freunden. Dabei richtete er eine Pistole zum Scherz auf die Anwesenden und drückte ab. Als einer eher trotzig sagte, er solle die Pistole auch einmal auf sich selbst richten, folgte Johnny der Aufforderung ohne Zögern. Es knallte, Blut spritzte und Johnny lag am Boden. R.I.P.
Auch Terry Kath hielt den Revolver in seiner rechten Hand für ein witziges Spielzeug. Als seine Freunde Besorgnis äusserten, dass er mit einer Waffe herumspielte, lachte er. "Keine Angst. Sie ist gar nicht geladen, wollt ihr's sehen?". Die Pistole war eben doch geladen, was dem Leben von Terry ein vorzeitiges Ende bescherte. R.I.P.

Was will ich damit eigentlich sagen? Ehm, nichts... Ah ja doch. Solltet ihr mal in eine ähnliche Situation geraten, glaubt keinem Menschen, der sagt es könne nichts passieren. Waffen sind zum Töten gemacht und so sind sie auch zu behandeln. Dass eine Waffe ungeladen ist, darf nur glauben, wer sich selber mit eigenen Augen davon überzeugt hat.

Dienstag, November 04, 2008

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient

... das ist eine übliche Floskel, mit der wir uns über Völker amüsieren, die sich über ihre Regierung beschweren. Was das nun in unserem speziellen Fall heissen könnte, soll hier nicht erläutert werden. Dazu hat wohl jeder seine eigene Meinung. Gefragt ist gegenwärtig die offizielle Stimme des amerikanischen Volkes. Dieses hat in den letzten 8 Jahren tüchtig daneben gegriffen und erhält nun die Gelegenheit zum Beweis, dass es entweder nicht so blöd ist wie man oftmals meinen könnte oder dass es zumindest ein bisschen etwas dazu gelernt hat. Wenn die Regierung der Spiegel der Gesellschaft sein soll, welche Rückschlüsse auf seine Untertanen lässt der scheidende US-Präsident Bush zu?
Und nun die bange Frage: Wie hat das amerikanische Volk dies verdient? Vielleicht allein durch die Tatsache, dass es diesen beschränkten Mann zu seinem Präsidenten gewählt hat. Dazu muss man allerdings sagen, dass Mr. Bush vor 8 Jahren gar nicht gewählt wurde. Bei korrekter Auszählung der Stimmen hätte er die Wahl verloren, ein Gericht mit einer Mehrheit republikanischer Geschworener unterband die vollständige Auszählung. Vor 4 Jahren verlief die Wahl demokratisch korrekt. Dennoch war das Ergebnis republikanisch. Und das war nun schlicht und einfach nur noch dämlich.
Nun, gut. Auch andere ethnische Gruppen haben im Verlauf der Menschheitsgeschichte reichlich geistige Tieffliegerei bewiesen. Allerdings wurde diesem Volk als erstes die Möglichkeit genommen, die Regierung ins Pfefferland zu jagen oder zumindest mittels Wahl ihres Amtes zu entmächtigen. Das kann man von den USA nicht gerade behaupten. Aber selbst, wenn das Resultat nun keinen Fortschritt in der geistigen Substanz des amerikanischen Volkes aufzeigen sollte, es gibt schlimmere. Südlich der ältesten und besten Demokratie der Welt gibt es ein Land, in dem bereits zum dritten Mal ein korrupter Lügner, der die Demokratie mit Füssen tritt gewählt wurde. Und dies obwohl er zuvor zweimal eine sogenannte Vertrauensabstimmung verloren hatte!
Diese Dummheit ist in den USA glücklicherweise gesetzlich unterbunden.

Genug der Politik. Zum Schluss lassen wir einen scharfzüngigen Intellekt zu Wort kommen, der vom Politikerstand eine nicht allzu grosse Meinung hatte.
"Man stelle sich vor, man wäre ein Idiot. Und man stelle sich vor, man wäre Abgeordneter. Aber ich wiederhole mich." [Mark Twain]